Im März 2017 habe ich mir einen weiteren Urlaubstraum erfüllt und 16 Tage auf Kuba verbracht. Dabei ging es in einer Rundreise mit Studiosus von Havanna in den Westteil der Insel und von da in den Ostteil. Dies ist allerdings kein Reisebericht sondern eine Zusammenfassung meiner Eindrücke und Gedanken.

Die Reise war super organisiert: vom Flug über die Transfers bis zu den Hotels hat alles reibungslos geklappt. Mit an Bord war auch eine kubanische Reisebetreuerin: Lourdes. Sie unterstützte mit typisch kubanischer Gelassenheit und Lebensfreude den Reiseleiter in der Organisation und dem Zusammenhalten der Gruppe. Denn schließlich waren neben mir noch 24 weitere lebenslustige Mitreisende von der Partie.

Trotz der wirtschaftlich immer noch schwierigen Lage sind die Menschen auf Kuba freundlich und offen. So wurden wir von einer Familie nach Hause eingeladen und haben bei Früchten und einem Gläschen Rum allerlei über das tägliche Leben auf Kuba erfahren. Das Haus der Familie direkt in Havanna ist nicht groß und bietet nicht immer den Luxus, welche wir hier in Deutschland gewohnt sind. Dennoch vermissen sie nichts da sie es ja nicht anders kennen. Wir haben auch erfahren, dass einige Dinge auf Kuba entweder nicht oder nur schwer zu bekommen sind oder für die Bevölkerung unverhältnismäßig teuer sind. Unverhältnismäßig teuer oder schwer zu bekommen sind zum Beispiel auch Hygieneartikel wie Seife, Duschbad oder Zahnpasta. Und ich gebe offen zu, dass ich Seife und Duschbad aus den Hotels eingepackt und auf der Straße verschenkt habe, ebenso kleine Dinge wie Kugelschreiber oder Feuerzeuge. Meine Frau hat noch ein paar ziemlich neue Sneaker verschenkt die ihr nicht so richtig gepasst haben. Die Dankbarkeit der Beschenkten war unbeschreiblich.

Blick auf HavannaEines der großen Probleme auf Kuba ist der Müll und die Umweltbelastung. In Havanna und anderen Städten ist es nicht so schlimm mit überall umherliegenden Müll wie in kleineren Orten oder neben den Landstraßen/Autobahnen. Überall liegen die Plastiktüten und Plastikflaschen rum, ebenso wie Getränkedosen. Es gibt da halt kein solches Verwertungssystem wie bei uns, doch so langsam tut sich auch da etwas auf Kuba. Und durch die Industrie und dem Autoverkehr insbesondere in den Städten riecht es eben ein „wenig streng“ nach Abgasen. Auch die Tiere könnten einem leid tun: Überall streunen ungepflegte Hunde und Katzen rum oder sind Pferde mitten in der Sonne an einen Baum gebunden. Und zwar so kurz angebunden dass sie kein Gras fressen können. Im Gegenzug gibt es beispielsweise in Trinidad die Tradition, Sonntags ganz stolz mit seinem Vogel im Käfig spazieren zu gehen und den Käfig dann neben andere Vogelkäfige zu hängen damit sich die Vögel unterhalten können.

Nichtsdestotrotz ist Kuba ein wunderschönes Land, vor allem die alten Häuser und die alten Autos in den Städten haben ihren eigenen Charme. Auch die Landschaft ist traumhaft. Die Menschen haben ihren eigenen Rhythmus und in den Städtchen kling aus jeder Gasse und aus jedem Restaurant andere Musik. Abends waren die Stadtbummel besonders herrlich, da drehen die Kubaner noch einmal so richtig auf und das Leben findet ausschließlich draußen statt. Es gab viel zu erleben und auch vom Reiseleiter habe ich eine Menge neuer Dinge erfahren. Auch solche, die in keinem Reiseführer zu finden sind.

Es gab auch viele andere Touristen die das Land jetzt noch entdecken wollen. An jeder Ecke wird gebaut, das Capitolo zum Beispiel wird von einer Firma aus Thüringen restauriert. Die Kubaner haben sich auf den Tourismus eingestellt, so findet man in fast jedem Ort Casa Particulares (lizenzierte Privatunterkünfte) oder Paladare (lizenzierte private „Restaurants“). Auch Mitbringsel für die Daheimgebliebenen findet man fast im Übermaß.

Persönliches Fazit: Kuba ist immer eine Reise wert. Der Rum und die Cocktails fließen in Strömen und die Zigarren schmecken vor Ort viel besser. Die Menschen sind gefühlt freundlicher, offener und musikalischer. Hoffen wir, dass sich Kuba weiter öffnet, trotzdem sein Flair und seinen Stolz behält und der aktuelle amerikanische Präsident die Nerven behält und die neu aufkeimenden Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht wieder auf Eis legt.